Donnerstag, 22. März 2007

Folter

Wir wollen hier eher einem Pfade folgen, welcher dafür hält, die größten Übel und die schwersten Leiden fielen nicht von außen auf uns ein, sondern nisteten, sofern ihre Herkunft überhaupt zu orten ist, in unserm Innern und seien Geschwüre unserer eigenen Unzulänglichkeit. Dafür spricht, daß das selbe Ereignis, das den einen niederwirft, vom andern gelassen aufgenommen wird, ja ihm womöglich noch zu seinem Glücke hilft. Mancher nimmt ja den Ruin lachend hin, ein anderer treibt das Kriegshandwerk zum Spiel und erwirbt sich Geld und Ruhm, einem Dritten bietet gar die Folter Gelegenheit zur Erfüllung seiner geistigen Sehnsucht und er verklärt sich im Martyrium. Also kann nicht schlechthin Ruin, Krieg und Folter unser Unglück sein, sondern allenfalls die Art und Weise, wie wir sie empfangen und ertragen....


....Der Tatmensch rät, man müsse das Übel kräftig bei der Wurzel packen, die Zustände zu seinem Vorteile ändern; der Weise, man solle es als die natürliche, vom Schicksal oder einem Gotte zugeteilte Bestimmung begreifen und mit Geduld ertragen. Das eine müssen wir den Tatmenschen überlassen, die, auf ihre Weise, ja oftmals wacker und unerschüttert durchs Leben zu kommen scheinen. Ob wir das Unglück aber, nach Art des Weisen, begreifen können, und wenn, ob uns das Begreifen hilft, es wirklich mit Geduld zu tragen, das wollen wir doch noch in Frage stellen. Denn, würde die Einsicht, daß alles dies nur natürlich und unserem Wesen angemessen sei, uns helfen, es auch zu ertragen, so wäre dem Elende ja der hauptsächliche Stachel genommen, wir hätten gerade das, was wir eben noch als unsere Natur erkannten, nämlich leidend zu sein, bereits überwunden, wären zufrieden, gar glücklich, - und die Erkenntnis wiederum, daß der Weg des Lebens mit Leid gesät ist, hätte sich erübrigt.....


....Davon finden wir auch alle anderen Weisheitsbücher voll. Die Wirklichkeit aber spielt sich doch eher so ab: Einer klagt: “Ach, ich bin unglücklich! Der und jener mißhandelt mich, dies und das mißlingt mir, ich werde nicht geliebt und mag mich selbst nicht leiden und sehe keine Hoffnung für alle Zeit!” - “Nun ja,” erwidert ihm der Freund, “es ist schlimm, aber nimm es nicht so schwer, das gehört zum Leben, ein jeder stolpert zu Zeiten über diese Hindernisse oder sieht sich im Morast versinken. Versuch es tapfer zu ertragen, als das Unvermeidliche hinzunehmen, oder, besser noch, versuche das Gute darin zu erkennen, dann ist die Hälfte der Schlacht geschlagen, und du gehst dem Sieg entgegen!” - “Ja, vielleicht hast du recht. - Doch wenn es mir gelänge, es hinzunehmen, wenn ich Einfluß darauf, Macht darüber hätte, so wäre es ja tatsächlich nicht mehr schwer, und der Schmerz würde nicht als unüberwindbares Schicksal auf mir lasten. Aber gerade daß ich keinen Ausweg finde, nur Verschlimmerung fürchte und mir jede Hoffnung auf Erlösung abhanden gekommen, daß ich keine Kräfte in mir fühle, meine Gedanken weg auf vorteilhaftere Aussichten, auf eine günstigere Auslegung meiner Umstände zu lenken, daß die Kränkung, die Sorge, der Schmerz mich mit solcher Übermacht ergriffen hat, das eben macht ja das Untröstliche meiner Lage.” So redet und empfindet der wahrhaft Leidende!....


....Alle Kunst der Weisheitslehrer kann deswegen nicht darin bestehen, das Aufkommen des Leidens und der inneren Verstimmung zu verhindern (dies wäre so töricht als wie den Hunger auf immer stillen zu wollen), sondern allenfalls dem Umgang mit denselben einige Kultur und Zügel anzulegen, damit es mit leidlicher Würde geschehe, entsprechend den Tischsitten und der gesamten kultivierten Befriedigung des Nahrungstriebes, also frei von unziemlichen Äußerungen der Begierde oder des Abscheus. Denn, wie dort einer für ein primitives Tier geachtet wird, der nur so auf das Objekt seiner ihn gänzlich beherrschenden Gier losstürzt und es mit triefenden Lefzen hinunterschlingt, oder, wenn ihm der Geschmack zuwider, es vor aller Augen wieder ausspuckt, so ist auch der ein würdeloser, weil seinen Affekten ausgelieferter Mensch, der unbeherrscht seine innere Verstimmung auf die Außenwelt projiziert, irgendeinen Vorgesetzten verflucht, einen Untergebenen zermalmt oder in elenden Lamentationen über sein Unglück zerfließt....


....nein, mit dem Glücke verläßt uns auch die Weisheit, Hand in Hand gehen sie davon, überlassen uns der Not, welche keinen vernünftigen Gedanken in ihrer Nähe duldet. Würde sie es tun, so wäre sie nicht mehr die Not, sie wäre bereits dem Glücke gewichen, welches, eng umschlungen mit der Weisheit, wieder den Platz für sich erobert hätte....


(DOP)

Montag, 19. März 2007

KRANKHEIT

Bitter knirscht der Marmor unterm Meißel,
Wenn der Künstler ihm die Form ausbricht.
Geduldig trägt der Tüchtige die Geißel,
Weil Beharren ihm den Ruhm verspricht



Krankheit ist die allgemeinste unserer Plagen, weil ihr keiner im Leben ganz entgeht. Aber sie ist auch die Schmiede, welche uns Geist und Körper formt: Zuerst stählt sie, indem sie die Abwehrkräfte ausbildet und uns mit dem Schmerz vertraut macht - schließlich aber gibt sie Elastizität und macht uns also biegsam, das Unvermeidliche zu tragen. Während der Uneinsichtige, gleich dem Marmor, sich mit Bitterkeit zu sträuben sucht, erahnt die tiefere Seele, daß die Qual der Weg ist, auf dem sich ihre Gestalt ausbildet und vollendet - eben wie die Statue unter den Hieben des Meisters.

Auch belebend und erneuernd wirkt sie. Wenn durch Herausschneiden der Leib von verderbten und schädlichen Teilen befreit wird, durch jedes Fieber von unreinen Stoffen, so wird in der Krankheit überhaupt, zu den guten Wirkungen auf den Körper, aller angesammelte Lebensüberdruß der Seele ausgeschwitzt und abgeführt, und wie ein Neugeborener, schwach zunächst, doch voller Lebensmut, betreten wir am Ende eine neue Bahn. Wie sich die Schlange häutet und dabei erfrischt, der Hirsch sein Geweih abstößt, um einem schönern, größern Platz zu machen, so gehen wir durch Verwundung und Krankheit wie durch ein Bad der Reinigung. Wenn unsern Vorhaben das Scheitern droht, wenn unser Rat zu Ende, unser Wille erschöpft, unsere Ehre gekränkt, dann kommt eine Krankheit wie Erlösung. Der Kranke ist befreit von Pflicht, die Erfüllung seiner Versprechen wird ihm gestundet, und aller moralische Druck ist von ihm genommen. So erholt und beruhigt sich die Seele, während der Leib schmachtet und wird der Geist gestärkt solange der Körper zurückgeht.

(dietmar odilo paul)

Freitag, 16. März 2007

das Selbst

.....Wir müssen mit dem Jetzt in diesem Leben in Berührung kommen, um aus der karmischen Tretmühle ausbrechen zu können. Karma ist keine Strafe. Wir haben die Wahl, hier zu sein als Meister. Wir können heute noch Meister werden, nicht morgen, nicht erst nach dem Lesen weiterer zehn Bücher, nicht durch die Bemühung, "gut zu unseren Kindern zu sein", einfach durch die Erkenntnis, wer wir sind. Wer ist das Selbst, das dieses Körpergefährt benutzt, um in dieser Dimension zu sein?....
(aus dem Buch "Die Frequenz der Ekstase" von Chris Griscom)

Mittwoch, 14. März 2007

Das hätte ich früher nicht geglaubt....

....Wie der Mensch doch in Gemeinschaft zu höheren Leistungen fähig ist: Ohne die Ansprüche und Forderungen der andern, welche ihn beständig vorwärtsdrängen, ohne Zuschauer, welche ihn kontrollieren und korrigieren, ohne Bewunderung, ohne Leitung, die ihn zieht, erlahmt er schnell in seinen Kräften und erreicht nicht die Hälfte dessen, was ihm unter ihren Augen leicht weggeht. Ein Holzscheit glimmt mit Mühe, und leicht erlischt die Glut, hingegen mehrere sich wechselseitig erhitzen und ein lebhaftes Feuer unterhalten.
(dietmar-odilo-paul)

Dienstag, 6. März 2007

Seele

Einmal, vor zeitloser Zeit, da war eine kleine Seele, die sagte zu Gott: "Ich weiß, wer ich bin!" Und Gott antwortete: "Oh, das ist ja wunderbar! Wer bist du denn?" Die kleine Seele rief: "Ich bin das Licht!" Und auf Gottes Gesicht erstrahlte das schönste Lächeln. "Du hast recht", bestätigte er, "du bist das Licht!" Da war die kleine Seele überglücklich, denn sie hatte genau das entdeckt, was alle Seelen im Himmelreich herausfinden wollen. "Hey", sagte die kleine Seele, "das ist ja Klasse!"

Doch bald genügte es der kleinen Seele nicht mehr, zu wissen, wer sie war. Sie wurde unruhig, ganz tief drinnen, und wollte nun sein, wer sie war. So ging sie wieder zu Gott. Es ist übrigens keine schlechte Idee, sich an Gott zu wenden, wenn man das sein möchte, was man eigentlich ist.

Sie sagte: "Hallo Gott! Nun, da ich weiß, wer ich bin, könnte ich es nicht auch sein?" Und Gott antwortete der kleinen Seele: "Du meinst, dass du sein willst, was du schon längst bist?" "Also", sprach die kleine Seele, "es ist schon ein Unterschied, ob ich nur weiß, wer ich bin, oder ob ich es auch wirklich bin. Ich möchte fühlen, wie es ist, das Licht zu sein!" "Aber du bist doch das Licht", wiederholte Gott, und er lächelte wieder. Doch die kleine Seele jammerte: "Ja, aber ich möchte doch wissen, wie es sich anfühlt, das Licht zu sein!" Gott schmunzelte: "Nun, das hätte ich mir denken können. Du warst schon immer recht abenteuerlustig. Es gibt da nur eine Sache ...", und Gottes Gesicht wurde ernst. "Was denn?" fragte die kleine Seele. "Nun. Es gibt nichts anderes als Licht. Weißt du, ich habe nichts anderes erschaffen als das, was du bist. Und deshalb wird es nicht so einfach für dich, zu werden, wer du bist. Denn es gibt nichts, das nicht so ist wie du." "Wie?" fragte die kleine Seele und war ziemlich verwirrt.

"Stell es dir so vor", begann Gott, "du bist wie der Schein einer Kerze in der Sonne. Das ist auch richtig so. Und neben dir gibt es noch viele Millionen Kerzen, die gemeinsam die Sonne bilden. Doch die Sonne wäre nicht die Sonne, wenn du fehlen würdest. Schon mit einer Kerze weniger wäre die Sonne nicht mehr die Sonne, denn sie könnte nicht mehr ganz so hell strahlen. Die große Frage ist also: Wie kannst du herausfinden, dass du Licht bist, wenn du überall von Licht umgeben bist?"

Da sagte die kleine Seele frech: "Du bist doch Gott! Überlege dir halt etwas!" "Du hast recht!" sagte Gott und lächelte wieder. "Und mir ist auch schon etwas eingefallen. Da du Licht bist und dich nicht erkennen kannst, wenn du nur von Licht umgeben bist, werden wir dich einfach mit Dunkelheit umhüllen."

"Was ist den Dunkelheit?" fragte die kleine Seele. Gott antwortete: "Die Dunkelheit ist das, was du nicht bist." "Werde ich Angst davor haben?" rief die kleine Seele. "Nur, wenn du Angst haben willst", antwortete Gott. "Es gibt überhaupt nichts, wovor du dich fürchten müsstest, es sei denn, du willst dich fürchten. Weißt du, die ganze Angst denken wir uns nur selbst aus." "Oh!", die kleine Seele nickte verständig und fühlte sich gleich wieder besser.

Dann erklärte Gott, dass oft erst das Gegenteil von dem erscheinen müsse, was man erfahren wolle. "Das ist ein großes Geschenk", sagte Gott, "denn ohne das Gegenteil könntest du nie erfahren, wie etwas wirklich ist. Du würdest Wärme nicht ohne Kälte erkennen, oben nicht ohne unten, schnell nicht ohne langsam. Du könntest rechts nicht ohne links erkennen, hier nicht ohne dort und jetzt nicht ohne später.

Und wenn du von Dunkelheit umgeben bist", schloss Gott ab, "dann balle nicht deine Faust, und erhebe nicht deine Stimme, um die Dunkelheit zu verwünschen. Sei lieber ein Licht in der Dunkelheit, statt dich über sie zu ärgern. Dann wirst du wirklich wissen, wer du bist, und alle anderen werden es auch wissen. Lass dein Licht scheinen, damit die anderen sehen können, dass du etwas Besonderes bist." "Meinst du wirklich, es ist in Ordnung, wenn die anderen sehen können, dass ich etwas Besonderes bin?" "Natürlich!" Gott lächelte. "Es ist sogar sehr in Ordnung. Doch denke immer daran: etwas Besonderes zu sein heißt nicht, 'besser' zu sein. Jeder ist etwas Besonderes, jeder auf seine Weise. Doch die meisten haben das vergessen. Erst wenn sie merken, dass es für dich in Ordnung ist, etwas Besonderes zu sein, werden sie begreifen, dass es auch für sie in Ordnung ist." "Hey!" rief die kleine Seele und tanzte, hüpfte und lachte voller Freude. "Ich kann also so besonders sein, wie ich will!" "Ja, und du kannst auch sofort damit anfangen", sagte Gott, und tanzte, hüpfte und lachte mit der kleinen Seele. "Wie möchtest du denn besonders gerne sein?" "Was meinst du mit wie?" fragte die kleine Seele. "Das verstehe ich nicht...!" "Nun, das Licht zu sein bedeutet, etwas Besonderes zu sein. Und das kann sehr viel bedeuten. Es ist etwas Besonderes, freundlich zu sein. Es ist etwas Besonderes, sanft zu sein. Es ist etwas Besonderes, schöpferisch zu sein. Es ist etwas Besonderes, geduldig zu sein. Fallen dir noch andere Dinge ein, mit denen man etwas Besonderes sein kann?"

Die kleine Seele saß einen Moment lang ganz still da. Dann rief sie: "Ja, ich weiß eine ganze Menge anderer Dinge, mit denen man etwas Besonderes sein kann! Es ist etwas Besonderes hilfreich zu sein. Es ist etwas Besonderes, rücksichtsvoll zu sein, und es ist etwas Besonderes, miteinander zu teilen!" "Ja", stimmte Gott zu, "und all das kannst du jederzeit auf einmal sein - oder auch nur ein Teil davon. Dies ist die wahre Bedeutung davon, Licht zu sein."

"Ich weis, was ich sein will! Ich weiß, was ich sein will!" rief die kleine Seele ganz aufgeregt Ich möchte der Teil des Besonderen sein, den man .Vergebung' nennt. Ist zu vergeben nicht etwas Besonderes?" "Oh ja!" versicherte Gott der kleinen Seele. "Dies ist etwas ganz Besonderes!" "In Ordnung!" sagte die kleine Seele. Das ist es, was ich sein will. Ich möchte Vergebung sein. Ich möchte mich selbst als genau das erfahren." "Gut", sagte Gott, "doch da gibt es noch eine Sache, die du wissen solltest." Die kleine Seele wurde langsam etwas ungeduldig. Immer schien es irgendwelche Schwierigkeiten zu geben. "Was denn noch?" stöhnte sie.

"Es gibt keinen, dem du vergeben müsstest." "Keinen?" Die kleine Seele konnte kaum glauben, was Gott da sagte. "Keinen!" wiederholte Gott. "Alles, was ich erschaffen habe, ist vollkommen. Es gibt in meiner ganzen Schöpfung keine einzige Seele, die weniger vollkommen wäre als du. Schau dich doch mal um."

Da sah die kleine Seele, dass viele andere Seelen sich um sie herum versammelt hatten. Sie waren von überall her aus dem Himmelreich gekommen. Es hatte sich nämlich herumgesprochen, dass die kleine Seele eine ganz besondere Unterhaltung mit Gott führte, und jede Seele wollte hören, worüber die beiden sprachen. Als die kleine Seele die unzähligen anderen Seelen betrachtete, musste sie zugeben, dass Gott Recht hatte. Keine von ihnen war weniger schön, weniger strahlend oder weniger vollkommen als sie selbst. Die anderen Seelen waren so wundervoll, ihr Licht strahlte so hell, dass die kleine Seele kaum hinsehen konnte.

"Wem willst du nun vergeben?" fragte Gott. "Au weia, das wird aber wenig Spaß machen!" brummte die kleine Seele vor sich hin. "Ich möchte mich selbst als jemand erfahren, der vergibt. Ich hätte so gerne gewusst, wie man sich mit diesem Teil des Besonderen fühlt." Und so lernte die kleine Seele, wie es sich anfühlt, traurig zu sein.

Doch da trat eine freundliche Seele aus der großen Menge hervor. Sie sagte: "Sei nicht traurig, kleine Seele, ich will dir helfen." "Wirklich?" rief die kleine Seele. "Doch was kannst du für mich tun?" "Ich kann dir jemand bringen, dem du vergeben kannst!" "Oh wirklich?" "Ja, ganz bestimmt", kicherte die freundliche Seele. "Ich kann in dein nächstes Erdenleben kommen und dir etwas antun, damit du mir vergeben kannst." "Aber warum willst du das für mich tun?" fragte die kleine Seele. "Du bist doch ein vollkommenes Wesen! Deine Schwingungen sind so hoch, und dein Licht leuchtet so hell, dass ich dich kaum anschauen kann! Was bringt dich bloß dazu, deine Schwingungen so zu verringern, dass dein Licht dunkel und dicht wird? Du bist so licht, dass du auf den Sternen tanzen und in Gedankenschnelle durch das Himmelreich sausen kannst. Warum solltest du dich so schwer machen, um mir in meinem nächsten Leben etwas Böses antun zu können?"

"Ganz einfach!" sagte die freundliche Seele. "Weil ich dich lieb habe!"

Diese Antwort überraschte die kleine Seele. "Du brauchst nicht erstaunt zu sein", sagte die freundliche Seele. "Du hast dasselbe auch für mich getan. Weißt du es nicht mehr? Wir haben schon so oft miteinander getanzt. Ja, du und ich! Wir haben durch Äonen und alle Zeitalter hindurch und an vielen Orten miteinander gespielt. Du hast es nur vergessen. Wir beide sind schon alles gewesen. Wir waren schon oben und waren unten, wir waren schon rechts und waren links. Wir waren hier und waren dort, wir waren im Jetzt und waren im Später. Wir waren schon Mann und waren Frau, wir waren gut und waren schlecht - beide waren wir schon das Opfer, und beide waren wir der Schurke. So kommen wir immer wieder zusammen und helfen uns immer wieder, das auszudrücken, was wir wirklich sind. Und deshalb", erklärte die freundliche Seele weiter, "werde ich in dein nächstes Erdenleben kommen und der Bösewicht sein. Ich werde dir etwas Schreckliches antun, und dann kannst du dich als jemand erfahren, der vergibt."

"Aber was wirst du tun?" fragte die kleine Seele, nun doch etwas beunruhigt. "Was wird denn so schrecklich sein?" "Oh", sagte die freundliche Seele mit einem Lächeln, "uns wird schon was einfallen!" Dann wurde die freundliche Seele sehr ernst und sagte mit leiser Stimme: "Weißt du, mit einer Sache hast du vollkommen recht gehabt." "Mit was denn", wollte die kleine Seele wissen. "Ich muss meine Schwingung sehr weit herunterfahren und sehr schwer werden, um diese schreckliche Sache tun zu können. Ich muss so tun, als ob ich jemand wäre, der ich gar nicht bin. Und dafür muss ich dich um einen Gefallen bitten." "Du kannst dir wünschen, was du willst!" rief die kleine Seele, sprang umher und sang: "Hurra, ich werde vergeben können! Ich werde vergeben können!" Da bemerkte die kleine Seele, dass die freundliche Seele sehr still geworden war. "Was ist? Was kann ich für dich tun?" fragte die kleine Seele. "Du bist wirklich ein Engel, wenn du diese schreckliche Sache für mich tun willst!" Da unterbrach Gott die Unterhaltung der beiden Seelen: "Natürlich ist diese freundliche Seele ein Engel! Jedes Wesen ist ein Engel! Denke immer daran: Ich habe dir immer nur Engel geschickt!"

Die kleine Seele wollte doch so gern den Wunsch der freundlichen Seele erfüllen und fragte nochmals: "Sag schon was kann ich für dich tun?" Die freundliche Seele antwortete: "In dem Moment, in dem wir aufeinander treffen und ich dir das Schreckliche antue - in jenem Moment, in dem ich das Schlimmste tue, was du dir vorstellen kannst-, also in diesem Moment..." "Ja?" sagte die kleine Seele, ja...?" Die freundliche Seele wurde noch stiller. "...denke daran, wer ich wirklich bin!" "Oh, das werde ich bestimmt!" rief die kleine Seele. "Das verspreche ich dir! Ich werde mich immer so an dich erinnern, wie ich dich jetzt hier sehe!" "Gut!" sagte die freundliche Seele. "Weißt du, ich werde mich so verstellen müssen, dass ich mich selbst vergessen werde. Und wenn du dich nicht erinnerst, wie ich wirklich bin, dann werde ich mich selbst für eine sehr lange Zeit auch nicht daran erinnern können. Wenn ich vergesse, wer ich bin, dann kann es passieren, dass auch du vergisst, wer du bist. Und dann sind wir beide verloren. Dann brauchen wir eine weitere Seele, die in unser Leben kommt und uns daran erinnert, wer wir wirklich sind." Doch die kleine Seele versprach noch einmal: "Nein, wir werden nicht vergessen, wer wir sind! Ich werde mich an dich erinnern! Und ich werde dir sehr dankbar dafür sein, dass du mir dieses große Geschenk machst - das Geschenk, dass ich erfahren darf, wer ich wirklich bin."

Und so schlossen die beiden Seelen ihre Vereinbarung. Die kleine Seele begab sich in ein neues Erdenleben. Sie war ganz begeistert, dass sie das Licht war, das so besonders ist, und sie war so aufgeregt, dass sie jener Teil des Besonderen sein durfte, der "Vergebung" heißt. Sie wartete begierig darauf, sich selbst als Vergebung erfahren zu können und der anderen Seele dafür danken zu dürfen, dass sie diese Erfahrung möglich gemacht hat. Und in jedem Augenblick dieses neuen Erdenlebens, wann immer eine neue Seele auftauchte, ob sie nun Freude oder Traurigkeit brachte - natürlich besonders wenn sie Traurigkeit brachte -, fiel der kleinen Seele ein, was Gott ihr einst mit auf den Weg gegeben hatte:

"Denke stets daran", hatte Gott mit einem Lächeln gesagt, "ich habe dir immer nur Engel geschickt!"

(Neale D. Walsch)

Montag, 5. März 2007

sinneslos

Es stellt sich mir die Frage,

so wie alle Tage,

was soll ich tun,

ich mag nur ruh´n,

und am liebsten gar nichts tun....

Mittwoch, 28. Februar 2007

Miesepeter

Also eine Sache nervt mich wirklich ungemein. Nämlich, dass ich ständig das Gefühl habe, vollkommen hilflos meiner Biochemie und meinen Hormonen ausgeliefert zu sein. Ich wache auf und bin grantig, einfach nur so. Oder der Tag erscheint mir total schön, auch einfach nur so. Ich weiß, das ist normal. Aber nur wenn diese Schwankungen in einem nicht allzugroßen Rahmen stattfinden.

Aber wenn plötzlich alles schwarz wird, dann geht das sehr an die Nieren. Es kostet so viel Kraft, in dieser Stimmung dann nicht unterzugehen, keine Fehler zu machen, die sich nicht mehr gut machen lassen und alltägliche Erledigungen zu machen.

Dann ist es schön, wenn man mit jemanden reden kann, der Verständnis für diese übertriebenen Stimmungen hat und einen wieder zum Lachen bringt. Schlimm ist es hingegen, genau in so einer miesen Stimmung auch noch kritisiert zu werden als "Asoschwein", oder was weiß ich.

Oder ist man verpflichtet niemals seine schlechte Laune nach außen zu zeigen. Wäre das das normale Verhalten, das ich aber nicht gelernt habe. Meine Mutter hat sich schon immer alles gefallen lassen von mir. Ohne Rücksicht auf Verluste habe ich sie angejammert wann immer ich wollte uns so viel ich wollte.

Wäre es besser gewesen zu lernen, niemanden mit seinen Launen zu belästigen? Hätte ich dadurch vielleicht sogar gelernt, gar nicht erst so starke Stimmungsschwankungen zu haben?

Wie auch immer. Ich finde es schade, dass ich das nicht besser im Griff habe... noch nicht, denn ich werde auf jeden Fall daran arbeiten.

Mittwoch, 21. Februar 2007

Lieblingsbücher

Eines meiner Lieblingsbücher ist "Siddharta" von Hemann Hesse. Und alle Bücher von der genialen spirituellen Heilerin "Chris Griscom". Diese Bücher zu lesen, ist Balsam für die Seele.

Und verdanken tue ich deren Kennenlernen meinem blonden Engel "B."

Aber auch das Buch "Erfinde dich neu" von Kurt Tepperwein finde ich genial geschrieben. Sehr konstruktiv, sehr aufbauend, sehr überzeugend. Und leicht und angenehm zu lesen, eine wahre Erholung.

Wohingegen ich mir (mich?) derzeit eher schwer tue, ist beim Lesen von "Brücke über die Zeit" von Richard Bach und die "Bibel nach Biff" von Christopher Moore, obwohl beide Werke großartig sein sollen.

In Summe habe ich schon so viele gute Bücher gelesen, aber viel "schlauer" bin ich trotzdem noch nicht geworden, aber ich bin ja auch "therapieresistent", na also.

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